KONFLIKTMINERALIEN REPORT PLEXUS CORP.

 

GEMÄSS REGEL 13p-1 UNTER DEM SECURITIES EXCHANGE ACT VON 1934

FÜR DEN BERICHTSZEITRAUM VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019


Einführung

Der Konfliktmineralien Report der Plexus Corp. („Plexus“, „Unternehmen“, „wir“, „uns“ oder „unser“) wurde für das Kalenderjahr 2019 gemäß dem Securities Exchange Act von 1934 erstellt. Der Begriff „Konfliktmineral“ ist definiert als (A) Kolumbit-Tantalit (Coltan), Kassiterit, Gold, Wolframit oder deren Derivate, die auf Tantal, Zinn und Wolfram beschränkt sind; oder (B) jedes andere Mineral oder dessen Derivate, das vom Außenministerium als konfliktfinanzierend in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) oder einem angrenzenden Land eingestuft wird. Zahlreiche Begriffe in diesem Bericht sind in der Regel 13p-1 des Securities Exchange Acts sowie im Formular SD (im Weiteren „Conflict Minerals Rule“) definiert. Der Leser wird auf diese Quellen sowie auf die Veröffentlichung Nr. 34-67716 (22. August 2012) der Securities and Exchange Commission („SEC“) verwiesen. In dem vorliegenden Bericht werden Zinn, Wolfram, Tantal und Gold im weiteren Verlauf unter dem Begriff 3TG zusammengefasst.

In Übereinstimmung mit der Conflict Minerals Rule überprüfte Plexus, ob 3TGs, die für die Funktionalität oder die Produktion von Produkten, die Plexus fertigt, nötig sind, aus den oben angeführten Ländern stammen oder recycelt bzw. aus Elektromüll gewonnen wurden. Die Due Diligence des Unternehmens ist so ausgerichtet, dass alle wesentlichen Aspekte mit dem Rahmenwerk der OECD („Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas“) sowie den zugehörigen Ergänzungen für jedes der Konfliktmineralien (zusammenfassend die „OECD-Leitlinien“) übereinstimmen.
 
Die nachstehende Erklärung beruht auf den bisher durchgeführten Due Diligence-Aktivitäten sowie den zum Zeitpunkt dieser Dokumentation verfügbaren Informationen. Folgende Faktoren können die Richtigkeit dieser Erklärung unter Umständen beeinträchtigen: unvollständige Lieferantendaten, fehlende Informationen zu Schmelzhütten, Fehler oder Auslassungen von Lieferanten oder Schmelzhütten, laufende Bescheinigungsverfahren von Schmelzhütten, unvollständige Informationen aus der Industrie oder anderen Drittquellen etc.


Über Plexus

Die Plexus Corp. und ihre Tochtergesellschaften sind in der Branche der Electronic Manufacturing Services (EMS) tätig. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden an der Entwicklung von Produkten für eine bessere Welt. Seit 1979 unterstützen wir Unternehmen, ihre Konzepte in Markenprodukte zu verwandeln und diese erfolgreich auf den Markt zu bringen. Die branchenführenden Dienstleistungen von Plexus decken den gesamten Lebenszyklus komplexer Elektronikprodukte ab – von Design und Entwicklung, Supply Chain, Neue Produkteinführung (NPI), Produktion und Aftermarket-Services. So entstehen ganzheitliche End-to-End Lösungen für Kunden in Amerika (AMER), Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sowie in Asien-Pazifik (APAC).
 
Plexus ist spezialisiert auf stark regulierte Branchen mit hochkomplexen Produkten. Zu unseren rund 140 Kunden zählen Unternehmen aus Healthcare/Life Sciences, Industrie/Handel sowie Luft- und Raumfahrt/Verteidigung und Kommunikation. Wir nutzen unser Fachwissen, um die speziellen Marktanforderungen unserer Kunden besser zu verstehen und richten unsere Prozesse so aus, dass sie ein Höchstmaß an Flexibilität, Effizienz und Qualität sicherstellen. Die hohen Anforderungen an Qualität, Zuverlässigkeit und Compliance von Seite unserer Kunden setzen eine außergewöhnliche Agilität der Fertigungskapazitäten und der Supply Chain voraus. Dazu gehört ein komplexes Konfigurationsmanagement, direkte Auftragsabwicklung (an Endkunden), globales Logistikmanagement und Aftermarket-Services. Um diese Anforderungen zu erfüllen, setzen wir auf ein ganzheitliches End-to-End-Serviceangebot, das die Produkte unserer Kunden über den kompletten Lebenszyklus begleitet – vom ersten Konzept bis zum End-of-Life.
 

Plexus Produktrealisierung

Plexus vertreibt keine eigenen Markenprodukte. Wir bieten Services für Erstausrüster (Original Equipment Manufacturer, OEM), die wiederum ihren Kunden hoch komplexe Produkte in stark regulierten Märkten zur Verfügung stellen. Die Branchen zeichnen sich dabei in der Regel durch ein hohes Maß an Flexibilität, Technologie, Qualität und strengen gesetzlichen Vorgaben aus. Die für diesen Bericht relevanten Erzeugnisse umfassen Baugruppen und Produkte, die Plexus 2019 für die oben angeführten Marktsektoren fertigte bzw. fertigen hat lassen. Im Umfeld von EMS besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die meisten bzw. alle gefertigten Produkte Zinn, Wolfram, Tantal und/oder Gold enthalten. Plexus konnte keine stichhaltigen Hinweise finden, dass die in den Baugruppen und Produkten enthaltenen 3TGs in direkter oder indirekter Weise mit kriminellen Gruppen in DR Kongo oder einem der angrenzenden Länder in Verbindung stehen. Trotzdem kann Plexus nicht garantieren, dass die Baugruppen und Produkte „konfliktfrei“ sind.
 

Konfliktmineralien-Richtlinie

Plexus verpflichtet sich zu einer ethischen Beschaffung und hat seine Supply Chain-Transparenz erheblich verbessert. Unsere Erklärung zu Konfliktmineralien („Konfliktmineralien-Richtlinie") ist auf der Plexus-Website (www.plexus.com) öffentlich zugänglich.
 

Reasonable Country of Origin Inquiry (RCOI)

Plexus führte nach bestem Wissen und Gewissen eine RCOI in Bezug auf 3TGs durch und prüfte Materialien, Komponenten und fertige Bauteile, die an das Unternehmen geliefert wurden. Ein externer Prüfer kontaktierte im Auftrag von Plexus Zulieferer und unterstützte unser Due Diligence-Verfahren.
 
Plexus überprüfte Baugruppen und Produkte, die das Unternehmen im Kalenderjahr 2019 für Kunden herstellte oder herstellen ließ. Dabei identifizierten wir Lieferanten, die Komponenten oder Produkte liefern oder Fertigungstätigkeiten durchführen, die wahrscheinlich einen oder mehrere der 3TGs enthalten. Alle Dienstleister, indirekte Materiallieferanten und inaktiven Lieferanten, die keine Waren an Plexus lieferten, wurden aus der Liste der Zulieferer entfernt.
 
Anschließend führte der externe Prüfer im Rahmen des RCOI eine Befragung aller verbliebenen Zulieferer durch. Diese wurden per Anschreiben über die Compliance-Anforderungen informiert und dazu aufgefordert, Informationen über in ihren Produkten enthaltenen 3TGs sowie über ihre Schmelzhütten oder Metallveredelungsbetrieb dieser Mineralien zur Verfügung zu stellen. Als Vorlage wurde die Version 5.12 des „Conflict Minerals Reporting Templates“ (CMRT) der Responsible Mineral Initiative (RMI) verwendet. Die Anfrage erging an insgesamt 3.955 Supplier, die im Rahmen der RCOI-Bemühungen von Plexus eine Rolle spielen.
 
Lieferanten, die der Anfrage nicht nachkamen, wurde von unserem externen Prüfer gemäß eines vorab definierten Prozesses erneut kontaktiert. Die Weiterverfolgung verlief gemäß der Eskalationsstufen sowohl über automatisierte und direkte Emails als auch über telefonische Anrufe des Prüfers beim Lieferanten. Auch Plexus-Mitarbeiter versendeten E-Mails an Lieferanten, die eine Antwort schuldig blieben. Ihnen wurde sowohl Hilfe bei der Umsetzung als auch weiterführende Informationen zu den Anforderungen der Conflict Minerals Rule und das Compliance-Programms von Plexus angeboten. Es wurden mindestens sieben Versuche unternommen, um mit den Lieferanten in Kontakt zu treten – eine Steigerung zu fünf Versuchen im Vorjahr. Lieferanten, die die E-Mail öffneten, aber das CMRT nicht ausfüllten, erhielten individuelle Mitteilungen mit dem Angebot zur Unterstützung sowie weiteren Informationen. Eingereichte CMRTs wurden über eine automatische Datenvalidierung auf ihre Vollständigkeit überprüft. Bei fehlenden Daten sowie ungültigen Formularen wurden die Zulieferer erneut kontaktiert und dazu aufgefordert, das CMRT vollständig und fehlerfrei auszufüllen. Ziel war es, möglichst genaue und zuverlässige Daten einzuholen und Widersprüchlichkeiten innerhalb der Antworten frühzeitig zu identifizieren. Der mehrstufige Prozess wurde von unserem externen Prüfer überwacht und gemanagt.
 
Im Anschreiben wurden Informationen auf Produktebene angefordert. Die Mehrheit der Lieferanten stellten jedoch Informationen auf Unternehmens- oder Abteilungsebene zur Verfügung. Dabei wurden unterschiedslos alle Produkte angegeben – unabhängig davon, ob Plexus möglicherweise nur eine begrenzte Teilmenge der Komponenten oder Produkten vom Lieferanten bezogen hatte. Die zur Verfügung gestellten Informationen schließen damit zwangsläufig auch Schmelzhütten oder Metallveredelungsbetriebe mit ein, die nicht Teil der Plexus Supply Chain sind.

Basierend auf den Daten, die im Rahmen der RCOI gesammelt wurden, konnte Plexus nicht abschließend feststellen, ob die für die Funktionalität und Produktion unserer Produkte nötigen 3TGs, nicht aus den oben angeführten Ländern stammen. Als Folge und in Übereinstimmung mit der Conflict Minerals Rule hat Plexus die unten beschriebenen Maßnahmen zur Sorgfaltspflicht bezüglich der Herkunft und der Überwachungskette der Konfliktmineralien in seiner Lieferkette ergriffen.
 

Due Diligence-Konzept

Wie bereits erläutert, hat Plexus Maßnahmen zur Sorgfaltspflicht so ausgelegt, dass sie in allen wesentlichen Aspekten dem international anerkannten Due Diligence-Framework entsprechen, wie es in den OECD-Leitsätzen festgelegt ist.

Bei der Entwicklung unseres Konzepts zur Sorgfaltspflicht folgte Plexus den Empfehlungen der OECD für Akteure im Downstream-Bereich, die nicht in direkter Verbindung mit Schmelzhütten oder Metallveredelungsbetrieben stehen. Downstream bezeichnet dabei die Lieferkette von den Schmelzhütten und Metallveredelungsbetriebe über die Händler und Zulieferer bis zu den Herstellern. Upstream wiederum bezieht sich auf die Supply Chain von den Minen bis zu den Schmelzhütten und Metallveredelungsbetrieben.
 
Plexus unterhält keine direkten Beziehungen zu Schmelzhütten oder Metallveredelungsbetriebe und führt daher keine direkten Prüfungen der Sorgfaltspflichten dieser Unternehmen durch. Das Unternehmen verlässt sich stattdessen auf international anerkannte Validierungsprogramme, die unabhängige Prüfungen von Schmelzhütten oder Metallveredelungsbetrieben durch Dritte durchführen und bestätigen, dass diese die Anforderungen der OECD-Leitlinien erfüllt haben. Dazu zählt z. B. das Responsible Minerals Assurance Process (RMAP) des RMI. Als aktives Mitglied der Responsible Business Alliance (RBA) unterstützt Plexus dieses Programm durch die Mitgliedschaft und Teilnahme am RMI.
 

Umgesetzte Maßnahmen zur Due Diligence

Das gesamte Konfliktmineralienprogramm von Plexus basiert auf dem fünfstufigen Framework der der OECD-Leitlinie. Auch bei den 2019 durchgeführten Due Diligence-Maßnahmen von Plexus folgten wir diesen fünf Stufen:
 
Stufe 1: Aufrechterhaltung wirksamer unternehmensinterner Steuerungsinstrumente
Stufe 2: Identifizierung und Bewertung von Risiken in der Lieferkette
Stufe 3: Entwicklung und Umsetzung einer Strategie, um auf erkannte Risiken zu reagieren
Stufe 4: Bei Notwendigkeit, Durchführung von Audits durch unabhängige Dritte zur Due Diligence von Schmelzhütten oder Metallveredlungsanlagen
Stufe 5: Jährlicher Bericht zur Due Diligence der Lieferkette
 

Stufe 1: Nutzung von effektiven, internen Managementsystemen

Internes Team

Im von Plexus eingeführten internen Managementsystem gehen alle Berichte über den Corporate Compliance Officer ein, der zugleich für die Einhaltung der Verordnung zu Konfliktmineralien verantwortlich ist. Wie bereits beschrieben, wurde Plexus darüber hinaus von einem externen Prüfer unterstützt. Über ein webbasiertes Reporting-Tools können wir Lieferantendaten und CMRTs sammeln und speichern, mit Lieferanten in Kontakt treten und unsere Lieferkette überwachen. Diese Lösung und andere Managementsysteme geben uns die Möglichkeit, Lieferanten über unsere Erwartungen und Anforderungen aufzuklären und deren Rücklaufquote von Antworten zu erhöhen.
 

Steuerungssysteme

Die Richtlinie zu Konfliktmineralien von Plexus legt die Anforderungen an unsere Lieferanten klar dar und folgt dabei den Vorgaben des Plexus Code of Conduct, der sowohl die Einhaltung der Menschenrechte sowie ein ethisches Handeln voraussetzt. Des Weiteren verpflichtet die Richtlinie alle Supplier zur Einhaltung der geltenden gesetzlichen Verordnungen und Anforderungen sowie zur jährlichen Übermittlung eines vollständigen Konfliktmineralien-Bericht unter Verwendung des RMI Conflict Minerals Reporting Templates.
 
Wir überprüfen die Richtlinie zu Konfliktmineralien regelmäßig und aktualisieren sie bei Bedarf. Wir behalten uns vor, die Zusammenarbeit mit Zulieferern zu beenden, sollte die Richtlinie nicht eingehalten werden.
 

Einbindung von Lieferanten

Zur Optimierung der Zusammenarbeit mit Zulieferern verwendete Plexus Version 5.12 der CRMT-Vorlage. Für die Verwaltung und die Erhebung der CRMTs wird ein webbasiertes Tool unseres externen Prüfers genutzt. Der Einsatz dieser Tools und Maßnahmen stellt sicher, dass die Anforderungen klar an all unsere Lieferanten kommuniziert wird.
 
Wir legen großen Wert auf die Weiterbildung und Schulung unserer Lieferanten. Dazu nutzen wir die Schulungsplattform eines Drittanbieters und stellen Zulieferern Trainingsmaterial sowie den Zugang zu Kursen über Konfliktmaterialen zur Verfügung. Ziel ist es, dass die Teilnehmer alle Module vollständig absolvieren. Die Weiterbildungsmaßnahmen bieten darüber hinaus jedem Kursteilnehmer die Möglichkeit, sich persönlich mit dem Kursleiter zu Themen auszutauschen.
 
Im Berichtszeitraum 2019 drängte Plexus im Rahmen der CMRT-Nachweise verstärkt darauf, dass die Berichte sich ausschließlich auf die Plexus bezogenen Produkte beschränken. Im Fokus standen dabei Lieferanten, die Risiken oder Lücken im Bericht zu Konfliktmineralien aufwiesen. Ziel der nächsten Berichtsperiode ist es, den Anteil an Nachweisen auf Produktebene weiter zu erhöhen.
 

Unternehmensweite Beschwerde-Richtlinie

Über die Plexus Ethik-Hotline können sich Plexus-Mitarbeiter und betroffenen Interessensgruppen bei Fragen zu Konfliktmineralien direkt und vertraulich an den Corporate Compliance Officer des Unternehmens sowie an die Geschäftsleitung wenden. Alle Informationen zum Plexus Code of Conduct und unseren ethischen Unternehmensgrundsätzen sind auf unserer Website unter www.plexus.com zu finden.
 

Aufbewahrung von Dokumenten

Plexus bewahrt die Dokumentation zu seinem Konfliktmineralienprogramm für das Kalenderjahr 2019 gemäß seinen Richtlinien zur Aufbewahrung von Dokumenten auf.
 

Stufe 2: Identifizieren und Bewerten von Supply Chain-Risiken

In mehreren Schritten stellte Plexus sicher, dass Risiken bei der Umsetzung des Konfliktmineralienprogramms identifiziert und bewertet wurden. Dazu zählen Risiken im Zusammenhang mit Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetrieben, Antworten der Zulieferer sowie unternehmensinterne Richtlinien und Programme der Zulieferer.
 
Der externe Prüfer lieferte Nachweise darüber, ob es sich bei den im Supplier-CMRT aufgeführten Metallverarbeitungsbetrieben tatsächlich um seriöse Schmelzhütten, Veredlungs- oder Recyclinganlagen von Konfliktmineralien handelte. Dazu wurden die in den Berichten aufgeführten Anlagen mit der „Standard Smelter List“ des RMI, Daten des US-Handelsministerium sowie unabhängig recherchierte Informationen verglichen. Darüber hinaus führte der externe Prüfer eigene Recherchen über alle verifizierten Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe durch, um das Herkunftsland der dort verarbeiteten Mineralien zu bestimmen.
 
Jede gelistete Schmelzhütte und Metallveredlungsanlage wurde mit den Listen international anerkannter Validierungsorganisationen (z. B. RMAP) abgeglichen, die alle bekannten und als konform eingestufte Betriebe aufführen. Fehlte ein solcher Nachweis, wurden die jeweiligen Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe über den externen Prüfer kontaktiert, um weitere Informationen über die dort bestehenden Beschaffungspraktiken einzuholen. Öffentlich zugängliche Datenbanken und andere externe Quellen flossen ebenfalls in die Recherche ein. Um Änderungen innerhalb der Betriebe und damit neue Risiken jederzeit berücksichtigen zu können, wird der Konformitätsstatus jeder Schmelzhütte und Metallveredelungsanlage kontinuierlich überwacht.
 
Unser Ziel ist es, die Supply Chain-Risiken in Bezug auf Konfliktmineralien zu verstehen. Das mit einer Schmelzhütte oder eines Metallveredlungsbetriebes verbundene Risiko setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu zählt beispielsweise die Frage, ob eine Verifizierung der Anlage oder eine gültige Schmelzer-Identifikationsnummer (CID unter RMI) vorliegt. Eine wichtige Rolle spielen zudem die geografische Lage, die Nähe zu den oben erwähnten Risikoländern (DR Kongo) sowie stichhaltige Beweise für unethische oder konfliktbehaftete Beschaffung.
 
Die Risikoeinstufung von Lieferanten basierte auf der vom Prüfer ermittelten Wahrscheinlichkeit, dass ein Zulieferer Plexus mit Konfliktmineralien aus nicht konfliktfreien Quellen belieferte. Berücksichtigt wurden die Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe, die von den Lieferenten im CMRT genannt wurden.
 
Die Zulieferer wurden darüber hinaus auf Basis ihres Konfliktmineralienprogramms bewertet. Die Kriterien zur Beurteilung wurden über das CRMT abgefragt:
 
  • Gibt es Richtlinien in Bezug auf die Beschaffung von Konfliktmineralien?
  • Wurden Due Diligence-Maßnahmen zur konfliktfreien Beschaffung umgesetzt?
  • Werden Due Diligence-Angaben von Lieferanten mit eigenen internen Anforderungen verglichen bzw. überprüft?
  • Schließt die Überprüfung auch Korrekturmaßnahmen mit ein?
 
Die Rückverfolgung von Materialien gehört zu den komplexen Aufgaben einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Supply Chain und Sourcing-Strategie. Das Einholen von Informationen über Schmelzhütten und Metallveredelungswerken ist nach Ansicht von Plexus der beste Weg, um die Herkunftsländer von Konfliktmineralien innerhalb der Supply Chain zu bestimmen. Aus diesem Grund haben wir die in den OECD-Leitlinien beschriebenen Vorgehensweisen nicht nur übernommen, sondern fordern diese OECD-Standards – über regelmäßig erhobene CMRT-Berichte – auch bei unseren Lieferanten ein. Plexus ist überzeugt, dass wir mit diesen Schritten, die Herkunftsorte/Minen von Konfliktmineralien in unserer Lieferkette soweit es uns möglich ist identifizieren konnten.
 

Stufe 3: Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikobewältigung

Im Anschluss an die Risikobeurteilung kontaktierte Plexus alle Zulieferer, bei denen der Verdacht auf Konfliktmaterialien aus den Risikoländern (DR Kongo und angrenzende Gebiete) bestand. Lieferanten, deren CMRTs Lücken oder Fehler aufwiesen, wurden ebenfalls kontaktiert und dazu aufgefordert, ihre Angaben zu vervollständigen bzw. ihre Daten zu korrigieren.
 
Wie in unserer Richtlinie zu Konfliktmineralien festgelegt, verpflichtet Plexus alle betroffenen Lieferanten dazu, eine lückenlose Dokumentation in Bezug auf Konfliktmineralien unter Verwendung des CMRT vorzulegen. Plexus behält sich vor, die Zusammenarbeit zu beenden, sollte die Richtlinie zu Konfliktmineralien nicht eingehalten werden.
 
Auf Basis der Risikobewertung für Schmelzhütten und Metallveredlungsbetriebe, wurden für folgende Einrichtung Risiken der Stufe „rot“ erkannt:
 
  • Tony Goetz NV - CID002587
  • African Gold Refinery Limited (AGR) – CID003185
  • Kaloti Precious Metals - CID002563
  • Fidelity Printers and Refiners - CID002515
  • Sudan Gold Refinery - CID002567
 
Für den Fall, dass eine dieser Betriebe im CMRT eines Lieferanten genannt wird, leitet Plexus im Rahmen unseres Risikomanagements und nach OECD-Leitlinien sofortige Maßnahmen zur Risikominderung ein. Über den externen Prüfer erhalten die Lieferanten nach Eingang ihres Berichts umgehend eine Rückmeldung, die entsprechende Maßnahmen beim Lieferanten einfordern. Die Gegenmaßnahmen reichen von CMRT-Berichten, die sich ausschließlich auf die von Plexus bezogenen Materialien beziehen und so eine Nachverfolgung innerhalb der eigenen Produkte ermöglichen, bis hin zu der Auflage, nicht konforme Schmelzanlagen aus der Lieferkette zu entfernen.
 
Darüber hinaus führte Plexus Informationskampagnen durch, um Lieferanten über das potenzielle Risiko von risikobehafteten Schmelzanlagen in der CMRT aufzuklären und schlug weitere Maßnahmen vor. Geplant ist, alle Supplier, die wiederholt und über mehrere Berichtsjahre hinweg besonders kritische Schmelzhütten aufführen, abschließend zu überprüfen und Verstöße/Missstände intern zu eskalieren.
 
Ehe Plexus mit dem Programm 2019 startete, erhielten alle Lieferanten mit risikobehafteten Schmelzhütten die Möglichkeit, an einem individuell zugeschnittenen Webinar teilzunehmen. Im Fokus des Webinars stand die Aufklärung und Sensibilisierung über die jeweiligen Schmelzhütten sowie mögliche Maßnahmen zur Risikominderung. Unser Ziel war es, die Anforderungen von Plexus klar und verständlich zu kommunizieren.
 
Gemäß der OECD Due Diligence-Richtlinie ist die Risikominderung im jeweiligen Kontext des Lieferanten zu verstehen. Klare Vorgaben werden gesetzt, um diese Risiken in der Lieferkette innerhalb eines angemessenen Zeitraums vollständig zu beseitigen. Darüber hinaus stehen auf der Schulungsplattform unseres Drittanbieters Informationsmaterialien zur Risikominderung hinsichtlich Schmelzhütten oder Metallveredlungsanlagen in der Lieferkette zur Verfügung.
 

Stufe 4: Audits der Due Diligence Maßnahmen von Schmelzhütten/Metallveredlungsbetrieben durch unabhängige Dritte

Plexus stützt sich auf Multi-Stakeholder-Initiativen, die Prüfprozesse für Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe anbieten, die entlang der Supply Chain von Unternehmen Konfliktmineralien liefern. Plexus ist als Einkäufer von Bauteilen in der Lieferkette viele Schritte vom eigentlichen Abbau der Konfliktmineralien entfernt. Wir beziehen weder Roh-Erz noch unraffinierte Konfliktmineralien und kaufen auch nicht direkt in den betroffenen Ländern ein. Darüber hinaus führen wir weder Audits in Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetrieben durch, die von unseren Zulieferern als mögliche Supply Chain-Partner geführt werden, noch veranlassen wir Audits.
 
Durch unsere Mitgliedschaft im RMI halten wir Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe dazu an, am RMAP teilzunehmen.
 
Der von Plexus beauftragte externe Prüfer kontaktiert zudem Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetriebe, die derzeit nicht im RMAP aufgeführt sind. Sie werden aufgefordert am Programm teilzunehmen und Informationen über die Beschaffungspraktiken der einzelnen Einrichtungen im Namen seiner Compliance-Partner zu erheben. Plexus ist einer der Unterzeichner dieser Vereinbarung, die den Empfehlungen der OECD für Akteure im Downstream-Bereich folgt.
 

Stufe 5: Jahresbericht zur Due Diligence der Lieferkette

Dieser Bericht (einschließlich SD-Formular) wurde bei der SEC eingereicht und ist auf der Plexus-Website (www.plexus.com) verfügbar.
 

Ergebnisse der Due Diligence-Prüfung

Gemäß der oben beschriebenen Prozesse hat Plexus die Lieferanten des Kalenderjahrs 2019 befragt und deren Stellungnahmen überprüft. Wie bereits erwähnt, wurden Zulieferer mit unzureichenden Antworten bzw. unstimmigen Angaben erneut kontaktiert, um gültige, vollständige Daten einzuholen. 72% unserer Lieferanten haben im Berichtsjahr 2019 ihre CMRTs vorgelegt. Damit sind über 91% unserer beschafften Bauteile verifiziert.
 
Die globalen Auswirkungen von COVID-19 im Jahr 2020 haben viele Lieferketten schwer unter Druck gesetzt. Zahlreiche Unternehmen mussten einen Rückgang bei der Beantwortung von Compliance-Anfragen feststellen. In Bezug auf die Compliance von Konfliktmineralien verschärft sich die Abhängigkeit der Upstream-Supplier: Die Entfernung macht es außerordentlich schwierig, Informationen effektiv und effizient vor Ort zu überprüfen oder einzuholen. Um die Folgen der globalen Pandemie auf die Reaktionsbereitschaft von Compliance-Anfragen zu minimieren, hält sich Plexus an einen reglementierten Prozess, der in Übereinstimmung mit dem OECD-Framework und damit den einzelnen Due Diligence-Stufen und der Einbindung von Lieferanten steht.
 
Basierend auf den in diesem Bericht enthaltenen Due Diligence-Maßnahmen verfügt Plexus nicht über ausreichende Informationen unserer Zulieferer oder anderen Quellen, um das Herkunftsland der 3TGs in den in 2019 gefertigten Produkten abschließend zu bestimmen. Auch eine Prüfung, ob die 3TGs recycelt bzw. aus Elektromüll gewonnen wurden, ist nicht eindeutig festzustellen. Als Ergebnis dieser Due Diligence-Maßnahmen betrachtet Plexus die 307 Schmelzhütten und Metallveredlungsbetriebe in diesem Bericht als potenzielle Verarbeiter der 3TGs seiner Lieferanten. 235 Betriebe wurden als RMI-konform eingestuft. Weitere sieben Betriebe planen die RMI-Zertifizierung. Damit verbleiben insgesamt 58 Betriebe, die derzeit nicht im RMAP registriert sind. Jede dieser 58 Schmelzhütten wurde schriftlich dazu aufgefordert, sich über den RMI-Prozess zu informieren, dem RMAP beizutreten und sich als RMI-konforme Anlage zertifizieren zu lassen.
 
Wie bereits erklärt, unterhält Plexus keine direkten Geschäftsbeziehungen mit einer der aufgelisteten Schmelzhütten oder Metallveredlungsbetrieben. Die Aufstellung beruht auf von Lieferanten zur Verfügung gestellten Informationen. Plexus wird weiterhin unabhängige Untersuchungen zu den gelisteten Schmelzhütten und Metallveredlungsbetrieben durchführen. Wir arbeiten mit Zulieferern entlang der gesamten Supply Chain zusammen, um die Rücklaufquote von Berichten in den nächsten Jahren kontinuierlich zu steigern. Plexus wird auch in Zukunft seine Erwartungen und Anforderung gegenüber seinen direkten Lieferanten klar und regelmäßig kommunizieren. Bei wesentlichen Änderungen von Fakten oder Umständen werden wir Befragungen und zusätzliche Risikobewertungen vornehmen.
 
Obwohl Plexus ausdrücklich Informationen auf Produktebene anforderte, stellte die Mehrheit der Zulieferer lediglich Informationen auf Unternehmens- oder Abteilungsebene bereit. Die eingehenden Informationen bezogen sich somit nicht allein auf die Schmelzhütten innerhalb der Plexus Supply Chain. Auf Basis der Berichte, die Plexus von seinen Zulieferern erhalten hat, identifizierten wir fünf Schmelzhütten und Metallveredlungsbetriebe, die ein potenzielles Risiko darstellen. Diese Einschätzung ergab sich aus dem Standort der Betriebe, dem RMAP-Auditstatus sowie aus stichhaltigen Beweisen über unethische oder konfliktbehaftete Beschaffungspraktiken. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, ob eine dieser Schmelzhütten (Kriegs)Konflikte in den betroffenen Ländern finanziert. Plexus hat sich entschlossen, die Zusammenarbeit vorerst fortzusetzen, um eindeutig feststellen zu können, ob die von Plexus bezogenen Produkte/Bauteile tatsächlich mit diesen Betrieben in Verbindung stehen. Auf Basis der uns vorliegenden Informationen kann Plexus zum jetzigen Zeitpunkt keine abschließende Beurteilung abgeben.
 
Viele Antworten der Lieferanten waren unvollständig, da Supply Chain Akteure in der Regel den Upstream-Bereich ihrer Lieferketten dokumentieren. Infolgedessen konnte Plexus nicht abschließend feststellen, ob die Betriebe die in unseren Produkten enthaltenen Konfliktmaterialien tatsächlich verarbeiteten oder ob alle Betriebe erfasst wurden.
 

Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Due Diligence

Plexus hat vor seine Due Diligence-Maßnahmen zu verbessern und das Risiko, über Konfliktmaterialien korrupte, kriminelle und kriegerische Gruppierung zu unterstützen, zu minimieren. Neben den bereits beschriebenen Aktivitäten plant Plexus daher im nächsten Compliance-Zeitraum folgende zusätzliche Schritte:
 
  • Aktive Mitarbeit und Unterstützung von Industrieverbänden zur Verbesserung der Kommunikationsabläufe entlang der gesamten Lieferkette. Plexus ist aktives Mitglied der RBA und wird seine Mitgliedschaft auch im kommenden Jahr fortführen.
  • Fortsetzung der Zusammenarbeit mit bestimmten Kunden, um Lieferanten über unsere Anforderungen hinsichtlich einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Sourcing-Strategie aufzuklären.
  • Die Einbindung der Lieferanten auszuweiten und zu verbessern. Plexus hat sich zum Ziel gesetzt, die Rücklaufquote und die Qualität der Antworten zu erhöhen. Wir werden Lieferanten weiterhin mit Schulungen und Trainings fördern. Unsere diesbezüglichen Anforderungen finden sich zudem zukünftig in neuen Lieferantenverträgen.
  • Bewertung von Lieferanten und Komponenten, die im Rahmen unseres Conflict Minerals-Outreach befragt wurden, um Daten im Vorjahresvergleich auswerten zu können.
  • Beurteilung bestehender Lieferantenbeziehungen, die mit unseren Richtlinien zu Konfliktmaterialen nicht übereinstimmen. Wir werden Informationen von Lieferanten jährlich bewerten, um Lieferanten zu identifizieren, die bislang keine Änderungen ihres Konfliktmineralienprogramms zur Risikominimierung vorgenommen haben. Die Auswertung dieser Jahresberichte findet momentan statt. Alle Zulieferern, die unserem Dienstleister in den vergangenen beiden Jahren keine CMRT zur Verfügung gestellt haben, erhalten ein Schulungsangebot.
  • Fortlaufende Evaluierung der fünf, als Hochrisiko-Betriebe eingestuften Schmelzhütten, sowie Aufforderung zur Teilnahme an Due Diligence-Trainings. 2019 führte der von Plexus beauftragte externe Prüfer obligatorische Schulungen durch, die speziell auf Lieferanten zugeschnitten wurden, die in aufeinanderfolgenden Berichtsjahren in eine Hochrisiko-Kategorie fielen. Ziel der Schulungen war es, über alternative Ressourcen zu informieren und die Anforderungen von Plexus klar zu machen, risikobehaftete Schmelzhütten aus ihrer Supply Chain zu beseitigen.
  • Kontinuierliche Verbesserung und Präzisierung der Due Diligence-Maßnahmen. Basierend auf der Auswertung der Lieferantenerhebung 2019 wird Plexus weiterhin mit Drittanbietern und externen Prüfern zusammenarbeiten, um seine Lieferantenbefragung und seine Due Diligence-Prozesse zu verbessern.
 

UNITED STATES
SECURITIES AND EXCHANGE COMMISSION

Washington, D.C. 20549

 
FORM SD
Specialized Disclosure Report
 
PLEXUS CORP.
(Exact name of registrant as specified in its charter)
 
Wisconsin 001-14423 39-1344447
(State or other jurisdiction (Commission (I.R.S. Employer
of incorporation) File Number) Identification No.)
 
 One Plexus Way, Neenah, WI                                        54957
(Address of principal executive offices)                     (Zip Code)
 
Angelo M. Ninivaggi
Executive Vice President, Chief Administrative Officer,
General Counsel and Secretary (920) 969-6000
(Name and telephone number, including area code, of the person to contact in connection with this report.)
 
Check the appropriate box to indicate the rule pursuant to which this form is being filed, and provide the period to which the information in this form applies:
[X]       Rule 13p-1 under the Securities Exchange Act (17 CFR 240.13p-1) for the reporting period from January 1 to December 31, 2019.
 

Section 1 -        Conflict Minerals Disclosure

Item 1.01          Conflict Minerals Disclosure and Report

Conflict Minerals Disclosure
A copy of Plexus Corp.’s Conflict Minerals Report for the reporting period from January 1 to December 31, 2019, is provided as Exhibit 1.01 hereto and is publicly available on our website at www.plexus.com.


Item 1.02          Exhibit


See Item 2.01 of this Form.


Section 2                         Exhibits


Item 2.01                         Exhibits

Exhibit 1.01 - Conflict Minerals Report as required by Items 1.01 and 1.02 of this Form.